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Regie: Corinna Sommerhäuser
Foto aus Iwan Off

2004IWAN OFF

von John von Düffel

Premiere am 10. Oktober 2004 im Thalia Theater zum „Tschechov-Tag“

mit Peter Kurth
Bühne und Kostüme: Thomas Ruppert

Wie oft schon habe ich mir am Samowar zum Schein die Zunge verbrannt. Wie viele Mischas und Sergejs zum Anspannen geschickt, obwohl ich wusste, dass sie in der Kantine Skat spielen. Es ist mir peinlich, der Gedanke, wie wichtig ich mich genommen habe, der Gedanke an diesen heiligen Ernst mich selbst betreffend. Damals, als ich noch um Kirschgärten bangte oder auf Möwenfang ging. Mir waren die Kirschbäume egal, mir waren die Möwen egal, aber meine Gefühle erschienen mir kostbar. Peinlich, diese Mischung von Ernst und grober Fahrlässigkeit in dem Beruf. Immerhin habe ich gerne betrunken gespielt. Mit voller Blase und leerem … Was habe ich diesen Zustand geliebt. Man muss nur Wasser in Wodka verwandeln und viel, viel trinken. Es fehlt etwas. Alles fehlt, wenn einem die größte Begabung des Menschen abhanden kommt, sich etwas vorzumachen.

Iwan off sind die Gedanken eines Schauspielers, der sich kurz vor der Vorstellung auf seinen Auftritt vorbereitet. Er hat die Rolle des Iwanows schon so oft gespielt, dass er nicht mehr zwischen Theater und Realität unterscheiden mag.