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Regie: Corinna Sommerhäuser
Foto aus Berggasse 19

2010Berggasse 19: Die Couch

Deutsche Erstaufführung mit Texten von Hakon Hirzenberger, March Höld, Krok/Petschinka, Ewald Palmetshofer, Kathrin Röggla, Volker Schmidt, Johannes Schrettle, Gerhild Steinbuch, Robert Woelfl (nach einer Idee von Michel Didym)

Premiere in Hamburg im Rahmen der 12. altonale am 10. Juni 2010 in der Norddeutschen Gewürzmühle
Premiere am Volkstheater Rostock am 23. Juni 2010 im Peter-Weiss-Haus
Kooperation der theater altonale, Hamburg mit dem Volkstheater Rostock

mit Hannes Florstedt, Eva Geiler und Bernd Hölscher und Special Guest: Friederike Falk / Monika Boysen
Bühne und Produktionsleitung: Tania Lauenburg | Kostüme: Lina Jakelski | Dramaturgie: Marc Steinbach

FRAU: Ich peitsche die Leinwand. Sehe den Kopf eines Schafes. Den Kopf einer Ziege. Sehe eine Hand mit einem Stein. Die Hand schlägt den Stein auf den Kopf einer Katze. Eines Hundes. Einer Fledermaus. Sehe das Blut. Sehe das Hirn. Sehe die panischen Augen. Die Zunge. Den zerschlagenen Mund. Tauche die Schlange in den Kübel. Schlage sie gegen die Leinwand bis die Muskeln aufhören mit ihren Zuckungen. Bis ich spüre, das Leben ist aus der Schlange gewichen. Die Energie der Schlange ist in die Leinwand hineingeschlagen.

Sie ist 186 Zentimeter lang und 83 Zentimeter breit. Und sie ist weltberühmt. Freuds Couch, heute nur mehr als Duplikat in seiner ehemaligen Praxis, Berggasse 19 in Wien. Dem "analytischen Setting" wie man im Fachjargon das Ensemble von Couch und dem am Kopfende befindlichen Analytikerstuhl bezeichnet, widmen sich neun der wichtigsten österreichischen Theaterautoren der Gegenwart. 3 Schauspieler spielen je 3 Monologe in 3 Räumen. Ein Querschnitt durch die aktuelle österreichische Dramatik. Ein Parforceritt für drei Schauspieler. Ein wildbunter Neurosenstrauß.